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01.07.2020

“Umarme deine Wut” (Thich Nat Hanh) … und alle anderen ungeliebten Schatten!

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Ein kleiner Abstieg in unsere “Gefühlshöllen”

Thich Nhat Hanh hat ein Buch mit dem obigen Titel geschrieben, in dem es darum geht, unsere ungeliebte Wut nicht zu verbergen oder zu verleugnen, sondern sie “einfach nur” ;-) anzunehmen, d.h. sie zu umarmen.
Ich mag das Buch … doch wer dieses “Umarmen” schon mal versucht hat, weiß wie schwer es ist, ein Gefühl - statt es einfach zu leben und auszudrücken - “nur” anzunehmen. Wir landen bei diesem Versuch meist in unserem alten Muster: es “runter schlucken”. “Wenn ich es nicht ausleben darf, muss ich es verdrängen”
Denn wir haben es nicht gelernt oder erfahren, mit ungewollten Gefühlen “geliebt” zu sein. Wer von uns ist denn “geliebt” worden, als er als Kind wütend war? Wahrscheinlich die wenigsten. Alle anderen wurden im besten Fall ignoriert oder mit Liebesentzug bestraft. Im schlimmsten Fall geschlagen oder sogar mit dem Tode bedroht (Ja das gibt es - ich weiß das aus Erinnerungen meiner Klienten!).

Der Ausdruck von Wut wurde uns “ab-erzogen” …
der Ausdruck! von Wut - nicht die Wut selbst.

Was daraus entsteht ist: Wenn in uns Wut aufkeimt, macht uns das Angst, denn sie erinnert uns an Bestrafungen und Bedrohung.

Der zweite Grund für unsere Angst vor Wut kann entstanden sein, wenn wir als Kind selbst Wut ertragen mussten. Je jünger wir waren, desto prägender war dann diese Erfahrung. Ein Baby, das hilflos auf dem Rücken im Bettchen liegt, ist einem wütenden Menschen hilflos ausgeliefert. Das können die Eltern sein oder auch (eifersüchtige) Geschwister.

Stell es dir doch einfach mal vor … …
Heute kannst du in Konflikt-Situationen wegrennen oder zurück schreien. Du weißt wer du bist und wie du heißt. Du kannst dir vornehmen den Angreifer anzuzeigen. Du weißt wo das Telefon ist. Du weißt, dass dieser Mensch auch wieder aufhören kann dich anzugreifen. Das alles weiß ein Baby nicht - es ist dieser Wut-Energie völlig ausgeliefert.
Und selbst wenn keine körperliche Gewalt geschehen ist, so spürt es doch die Wut- Energie (so wie jeder von uns übrigens). Und das heißt für dieses kleine Wesen: Gefahr … dieser Mensch könnte mir was antun … und ich kann nichts dagegen tun … ich bin ohnmächtig … ich muss das aushalten …  aber ich kann das nicht aushalten … ich versuche einfach es nicht mehr zu spüren ..
Ein Kind denkt das natürlich nicht, es reagiert instinktiv und versucht so gut wie möglich zu überleben. Auch mit emotionalen Verkrüppelungen, die entstehen, wenn es Impulse und Gefühle unterdrücken muss.
Die gleiche Angst hat ein Kind übringes auch vor unterdrückter Wut. Die ist bildlich gesprochen wie ein Gang über ein Minenfeld: Man weiß nie, wann es explodiert und ob und wann es dich trifft. Es ist wie im Krieg.

Ich übertreibe? Nein, denn ich weiß wovon ich rede: ich höre diesen “Kindern in Erwachsenen” seit 36 Jahren zu. Natürlich reagiert nicht jedes Kind auf traumatische Erlebnisse gleich. Einige kommen besser damit klar, andere schlechter. Doch auch wenn emotionale Traumata vielleicht äußerlich nicht so sichtbar sind (Oft aber doch - jede emotionale Verkrüppelung zeigt sich früher oder später meist auch im Körper), sie wirken trotzdem unser ganzes Leben - und leider bestimmen sie auch unser Leben: Wen wir uns als Partner aussuchen z.B. oder ob wir Vertrauen zu anderen Menschen haben, ob wir bei jeder Gelegenheit wütend werden, ob wir selbstbewusst im Kontakt mit anderen sind, ob wir Angst vor allem möglichen haben, usw … Grundsätzlich bestimmen diese verborgenen Wunden, ob wir uns in dieser Welt sicher und selbstbewusst oder als Opfer fühlen …ob wir mitfühlend oder “asozial” sind … ob wir Frieden oder Hass sähen.

Und erst wenn wir beginnen unsere Wunden aufzudecken, können sie heilen. Mit dem Verbergen von wahrem Geschehenem verlieren wir Lebenskraft und können so unser gottgebendes Potential von Glück und Erfüllung nicht leben. Wir müssen die alten Verletzungen gar nicht “behandeln” oder “alles wieder gut machen”. Sie sind geschehen und können heilen, wenn wir uns dieser Verletzung bewusst werden.

Damit meine ich sicher nicht, dass wir sie nun den Rest unseres Lebens betrauern müssen. Im Gegenteil: Nach dem Aufdecken können wir sie einfach hinter uns lassen. Wir müssen nicht unser Leben damit verbringen, Mama und Papa Schuld an unseren Verletzungen zu geben. Niemand hat Schuld. Es ist geschehen. Schau die Wahrheit. Und lass die Vergangenheit hinter dir. Lass nicht zu, dass sie dein Leben bestimmt. Lass es hinter dir.

“Wir alle suchen den Gipfel des heiligen Berges.
Aber wäre unser Weg nicht kürzer,
wenn wir die Vergangenheit für eine Karte
und nicht für einen Führer hielten ?”
Khalil Gibran

Unsere Wunden brauchen Wahrheit - d.h. unsere Bewusstheit und unsere Stimme. Nicht mehr und nicht weniger. Keine jahrelange Therapie, nur Wahrheit und Mitgefühl.

Fangen wir mit der ersten Wahrheit an:

Wut
Eines der ungeliebtesten Gefühle ist wohl Wut und Zorn - bei sich selbst und auch bei anderen. Doch ungeliebt heißt nicht ungelebt! Denn auch dann, wenn wir uns unserer Wut nicht bewußt sind, so zeigt sie sich doch auf alle möglichen Weisen.
Beim Tratschen und Lästern z.B. breiten Menschen genüsslich ihre Verachtung und Arroganz aus. Auch Spott, Ironie oder Zynismus tragen immer ein bisschen (oder manchmal auch ein bisschen mehr) Zorn in sich. Wenn über dich gelacht wird, spürst du ganz genau ob das aus einer komischen Situation entstanden ist, oder ob dich jemand (unbewusst oder bewußt) verletzen will. Auch wenn es mit einem Lächeln gesagt wird und danach so ein Satz kommt wie: “Das hab ich doch nicht bös gemeint … sei doch nicht so empfindlich”.

Doch ich sage dir: Sei so empfindlich. Trau dich zu spüren, wenn und dass du dich verletzt fühlst!

Manchmal ist der Angriff noch nicht mal als eine bewußt eingesetzte Verletzung geplant, sondern der Mensch benutzt dich einfach als Punching-Ball für seinen in ihm brodelnden Zorn - von dem er aber meist nicht die geringste Ahnung hat.
Und wenn eher du der Zyniker bist (”Ich mach doch nur Spass”): Mach dir deinen Zorn bewußt. Schau nach innen und suche den “Angreifer”, suche deinen verborgenen Zorn.
Es gibt so viele Beispiele, wieviel Aggression ein so harmlos klingender Satz einer Frau zu ihrem Mann: “Ich möchte heute alleine schlafen” in sich tragen kann(!): Bestrafung für sein Fehlverhalten, Frust über nicht Gesehen- und Verstanden fühlen, zornige Mangelgefühle, Wut über verweigerte Bedürfnisbefriedigung, Hass wegen der Ohnmacht … und … und … und …

Immer wenn wir wütend auf Menschen sind, fühlen wir uns im Recht. Es geht immer um richtig und falsch. Es gibt einen Feind im Aussen, den ich bekämpfe. “Mein Wille, meine Grenzen werden nicht respektiert” oder “Der hat das getan oder gesagt - natürlich werd’ ich da zornig. Ist doch normal!” Normal vielleicht schon - aber es erschafft Kriege.

Was Frieden bringt?
Alte Schatten ins Licht holen (mehr dazu unten unter Verantwortung). Dann kannst du immer noch deinen Willen kund tun, ohne den anderen mit deiner Wut zu überschütten. Wenn du ohne Wut deine Grenzen und deine Forderungen mitteilst, gibt es meist eine friedliche Lösung.

In Liebe Grenzen setzen.
Wie das geht?
Anderer Blog ;-)

Doch vor dem ganz großen Frieden ;-) kannst du ja damit beginnen, diesen Text zu lesen und dich auf den Weg zu deinen Schatten machen …

Depression

nebelbaumkleiner.jpgWut, Zorn, Hass und Aggression haben viele Gesichter, viele Masken. Eine davon heißt Depression (nicht die klinischen Fälle, sondern die ganz normal neurotischen). Wenn du deinen zornigen Impulsen nicht (oder nicht genügend) Ausdruck verleihen “darfst”, vermischen sie sich in dir - zusammen mit deinem Schmerz und Zorn über diese Beschneidung - zu einem morastigen Brei von Depression. Und weil natürlich auch dieser Gefühlsmischmasch nicht ausgedrückt werden kann, richtet er sich irgendwann gegen dich selbst. Depression heißt, dass du dir das antust, was du eigentlich lieber anderen antun würdest … wenn du dich denn trauen würdest … oder wenn dein Gewissen es zuließe.
Der Depressive prügelt sich selbst mit Vorwürfen und Bewertungen, geht schlecht mit sich um - er leidet sicht-bar. Und es gibt immer Menschen, die Mitleid haben, ihm helfen wollen und Vorschläge machen, was er tun kann, damit es ihm besser geht.
Doch sie haben nicht mit dem unterschwelligen Zorn der Depression gerechnet, der dann in solchen Momenten zum Ausdruck kommt: Der Depressive schmettert alle Vorschläge und Hilfen ab: “Geht nicht … hab ich schon … hat nichts geholfen … du verstehst mich nicht … ”

Kennst du - als als HelferIn - diese Situationen? Nach dem x-ten ignorierten oder abgelehnten Hilfsangebot, fühlst du dich hilflos und benutzt und beginnst ungehalten zu werden. Wenn du jetzt dem Depressiven Vorwürfe machst, hat er das, was er (unbewusst) braucht: Endlich ist jemand wirklich “böse” zu ihm und er hat jetzt alles Recht der Welt, zornig auf dich zu sein, weil du ihn angreifst. Und selbst wenn du im Kontakt mit ihm versuchst deinen eigenen Zorn zu kontrollieren: Dein Zorn teilt sich mit, auch wenn du versuchst ein freundliches Gesicht zu machen. (Und dann wirst du irgendwann selbst depressiv).

Depression hört durch den Ausdruck des lauten oder leisen Leidens nicht auf, sondern wird dadurch eher immer schlimmer. Denn Depression ist kein echtes Gefühl, sondern eine Mischung aus mehreren echten Gefühlen. Was ein Mensch mit Depressionen braucht, ist ein Ausdruck all seiner Gefühle: Seiner Wut, seines Schmerzes, seiner Ohnmacht und seines Hasses. Diese Gefühle liegen als Leid-Klumpen in seinem Bauch und machen ihn und sein Leben immer schwerer. Und diese Gefühle brauchen Ausdruck, Schicht für Schicht, Gefühl für Gefühl. Meist ist das Gefühl der Wut das tabuisierte, aber manchmal ist es auch der Schmerz, den der Mensch versucht zu vermeiden - und damit werden auch die anderen Gefühle verhindert. Das kann z.B. bei einem Verlust so sein, wenn der Schmerz und der Zorn über das Verlassen worden sein und das Gefühl der eigenen Ohnmacht sich zu einem Brei der Depression vermischen.

Hass
Bei Hass ist es so ähnlich: Auch Hass läßt sich nur erlösen, wenn ich nach den Gefühlen suche, die in ihm verborgen sind - meist ein sehr intensives Gefühl des Ausgeliefertseins, der Machtlosigkeit und der zornige Wunsch nach Rache.
Diese Rache bekommt dann aber oft jemand ab, der mit der Situation, in der wir uns ursprünglich machtlos gefühlt haben, gar nichts zu tun hat. Es erleichtert den Hassenden zwar kurzfristig, Dampf abzulassen, aber das (alte) Feuer unter dem Kessel brennt weiter.
Hass entsteht aus Ohnmacht. Wenn du dich deinem Chef gegenüber ohnmächtig fühlst, kannst du zwar als Ventil dein Kind anschreien, demütigen oder schlagen. Aber das macht es nur noch schlimmer. (Auch wenn gerade Kinder es schaffen in Erwachsenen ein Gefühl von Machtlosigkeit zu erzeugen - deshalb auch als letztes Mittel der Macht, dann die Gewalt gegen Kinder.) Dieser Ausbruch erleichtert dich zwar für einen Augenblick, aber du bist trotzdem noch auf deinen Chef wütend. - und hast zusätzlich noch ein schlechtes Gewissen, weil du nicht so ein/e Vater/Mutter sein willst.
Denn der Ursprung deines Hasses liegt viel weiter zurück: Wo und wem gegenüber hast du diese Ohnmacht schon mal erlebt? Wo war es dir nicht möglich, dich gegen Demütigung und Aggression zu wehren?
Wenn du nach innen schaust, finden sich in deiner Kindheit Situationen, anhand derer du erkennen kannst: Es geht nicht um deinen Chef oder den verhassten Nachbarn, der seinen Müll auf dein Grundstück wirft, sondern um deinen Bruder, für den du immer der Fußabtreter warst, und wo du dich nie wehren konntest. Dort begann dein Hass. Und nur dort kann er erlöst werden.
Hass auszuleben ist Terror, ist der Wunsch nach Vernichtung. Aber egal wieviele Menschen der hassende “Terrorist” erschießt, er erfährt keine Linderung seines Leids. Im Gegenteil, denn jetzt muss er auch noch das Entsetzen über seine Tat in sich vergraben. Ausgelebter Hass ist - wie Rache - immer ein Schwert mit zwei Schneiden: Du verletzt dich selbst genauso wie den anderen. Aber das willst du nicht spüren, weil das mit Schmerz verbunden ist. Und dieser innere ungefühlte Schmerz lässt dich immer noch mehr hassen.
Hass in der Therapie “auszuleben” bedeutet, dass da jemand ist, der dich versteht. Der versteht, dass du dieses entsetzliche Gefühl hast und der mit dir den Weg zurück geht zu der Zeit, wo es entstanden ist. Dort kannst du dieses Kind (das du mal warst) mitsamt seinen Gefühlen verstehen und umarmen. Und danach gibt es keinen Hass mehr. Nur noch eine Wunde von Ohnmacht und Schmerz die heilen kann.
(Manchmal geht Hass auch ganz weit zurück: “Gott, warum hast du mich in diese menschliche Hölle geschickt?” Doch das wird ein anderer Blog werden.)

Selbst-Mord
Der Endpunkt von Depression und Hass ist der “Selbst-Mord”: Sich selbst ermorden. Ich finde das Wort Selbst”Mord” viel stimmiger, als das oft benutzte Wort “Suizid”, weil es nicht vermeidet, das Wort Mord für diese Tat zu benutzen. Denn wenn ein Mensch sich selbst tötet (ich spreche hier nicht von Totkranken mit Schmerzen, sondern von Selbstmorden aus psychischen Gründen) tötet er (meist/immer?), den Teil in sich, der noch leben möchte. Und auch die Gefühle dieses Teils wollen ausgedrückt werden, wollen gehört und gesehen werden. Auch da braucht es ein Umarmen beider Gefühle.

Wut als Schutz vor anderen Gefühlen
Es gibt Menschen, die sind oft wütend und zeigen das auch. Sie wollen sich lieber wütend fühlen als traurig, ohnmächtig und hilflos. Ist verständlich, denn das “Wütend-sein” gibt ein Gefühl von Kraft und Stärke, von “Ich kann mich wehren” … “Mir kann keiner was”. Das ist oft der Wunsch von Menschen, die in der Kindheit eine traumatische Situation von Ausgeliefert-sein und Ohnmacht erlebt haben, die sie auf gar keinen Fall wieder spüren möchten. Deshalb versuchen sie im Erwachsenenleben die Aktivierung dieses Traumas dadurch zu verhindern, dass sie z.B. keine nahen Beziehungen eingehen, wo ein Mensch sie wieder so tief verletzen könnte. Dazu wirkt Wut sehr gut als sozialer “Abstandshalter”. Menschen meiden Nähe zu Menschen, die wie ein brodelnder Vulkan wirken - außer vielleicht diejenigen, die auch nur über “Reibung” Kontakt machen können. Dabei entsteht zwar keine Nähe, aber beide beweisen sich dadurch immer wieder, dass sie “in Sicherheit” sind. Sicher vor der Verletzlichkeit, die halt in Beziehungen entsteht: Ich kann verletzt oder verlassen werden. Das tut weh.

Für seine Mitmenschen wäre es wichtig zu sehen, dass vielleicht gerade dieser Mensch, der so aggressiv auftritt, damit unbewusst vermeiden möchte, dass ihm jemand zu nahe kommt. Denn wenn ich als Gegenüber das nicht weiß, funktioniert dieses Verhalten. Und so kann er niemals erfahren, dass die Vergangenheit vorbei ist. Dass jetzt keine emotionale Verletzung mehr so schlimm sein kann, dass man sie nicht verkraften und verarbeiten kann. Als Erwachsener könnte er natürlich mit einer Verletzung umgehen, aber das traumatisierte Kind will nicht an einen Schmerz erinnert werden, der damals nicht zu ertragen war. Weshalb es diesen weichen, hilflosen Teil seines Seins tief versteckt, oder sogar von sich abgeschnitten hat, denn: Weich zu sein, heißt verletzlich zu sein!

Für diese Menschen wäre es jetzt eher kontraproduktiv sie immer wieder dazu ermuntern ihre Wut auszudrücken. Das tun sie ja auch schon. Hier wäre es wichtig das angstbesetzte Gefühl zu umarmen, die Weichheit zu umarmen und sich in der Therapie oder mit vertrauten Menschen dem Trauma anzunähern.

Verantwortung
Was kannst du also tun, wenn du dich entscheidest, deine Wut anzuerkennen, aber sie nicht jedem, der dich ärgert um die Ohren schlagen willst?

Drücke deinen Zorn aus - ABER nicht dem Menschen gegenüber, der dich geärgert hat.
Denn dieser Mensch ist nicht verantwortlich für deine Wut.
Kein Mensch ist verantwortlich für deine Wut oder deinen Zorn.
Verantwortlich bist nur du.

Du allein bist für alle deine Gefühle verantwortlich.
Niemand “macht” dich wütend - du bist wütend

Egal was jemand anderes tut - oder auch dir antut. Wie du dich dabei fühlst, ob du gekränkt bist oder es dich nicht kratzt, liegt in deiner Persönlichkeit. Manche Menschen haben ein dickes Fell, andere fühlen sich schon durch die geringste Missachtung in tiefster Seele (eher tiefster Persönlichkeit ;-)) verletzt.
Ich spreche jetzt nicht von ganz normalem Ärger und Auseinandersetzungen zwischen Menschen, sondern von Situationen, wo du selbst merkst, deine Reaktion auf das Verhalten des Anderen (oder die Reaktion des Anderen auf dein Verhalten) ist der Situation nicht angemessen.
Selbst wenn dir jemand absichtlich etwas antut, so ist es immer noch deine Entscheidung (oder könnte es sein, wenn du die alten Geschichten hast heilen lassen) wie du damit umgehst: Ob du verzeihst oder als wütende Furie auf ihn losgehst.

Wut heilsam ausdrücken heißt: Such dir ein dickes Kissen bei dir zuhause oder häng dir einen Boxsack im Keller auf. Und dann verprügle das Kissen oder schlag auf den Sack. Wichtig dabei ist, immer den Menschen zu sehen, auf den du wütend bist oder den du hasst.
Und gaaanz wichtig: Schreie, brülle, tobe … sei laut! Denn einfach nur eine Stunde lang heftig auf irgendwas drauf schlagen, erlöst keine Wut und keinen Hass. Ich habe schon viele Menschen mit zusammen gebissenen Zähnen und verschlossenen Kehlen auf Kissen einprügeln sehen, die sich nach einer halben Stunde Wutarbeit erschöpft fragten, warum die Wut immer noch da ist. Weil sie nicht raus konnte! Wut muß sich über Körper, Stimme und Augen ausdrücken - und zwar so, dass sie weder dich noch einen anderen schädigt. (Zerfetzte Kissen sind leicht zu ersetzen ;-)). Wenn der Ausdruck über Stimme und Augen bei Wutarbeiten vermieden wird - z.B. mit Sätzen wie: “Ich will nicht einfach nur auf ein Kissen schlagen - der andere ist ja dran schuld und ich will, dass der das auch abkriegt!” -  ist das immer ein Zeichen dafür, dass dieser Mensch seinen Zorn oder Hass noch ein bisschen behalten will. Und das wiederum heißt, dass er sich den Gefühlen die dahinter stehen: Ohnmacht, Schmerz, Traurigkeit noch nicht stellen kann.

tulperotgelbkleiner.jpgWenn du allerdings mal erlebt hast, wie in einer Wutarbeit aus rotglühendem Zorn … und Hass … und Schmerz … und Verzweiflung … und Ohnmacht … und Resignation … und Erstarrung … und wieder Zorn, Hass, Schmerz, Verzweiflung, Ohnmacht, Resignation, Erstarrung … (das sind die Stationen dieser Arbeit) … und dann letztendlich pure kraftvolle Lebenslust und Lachen wird, weißt du ganz sicher, dass der Ausdruck dieser Energien nur Heilung auf die Welt bringt - kein Unglück, keinen Schmerz, keine Verletzung, keinen Mord - sondern Glück, Kraft und Liebe.

Und wenn du dich mit diesen “bösen” Gefühlen zeigst und erlebst, dass du dafür nicht abgelehnt wirst, sondern geachtet, respektiert und geliebt - dann kannst du lernen, dich ebenso zu achten zu lieben.

Resümee dieser Schattenreise:

Umarme dich mit all deinen Facetten.
Lerne dich selbst zu lieben,
indem du deine innere Gewissheit wieder frei schaufelst,
dass du ein Kind der Liebe bist,
dass du ein Kanal für Liebe bist …
dass du pure Liebe bist.

“Euer Schmerz ist das Zerbrechen der Schale,
die euer Verstehen umschließt.
Wie der Kern der Frucht zerbrechen muß,
damit sein Herz die Sonne erblicken kann,
so müsst auch ihr den Schmerz erleben…
Vieles von eurem Schmerz ist selbstgewählt.
Er ist der bittere Trank,
mit dem der Arzt in euch
das kranke Ich heilt.”
Khalil Gibran

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syntheseislove - 12:44:20 @ Liebe | 2 Kommentare

 
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