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25.02.2020

Ansteckung

Ich habe die letzten Wochen viel Nachrichten gehört und (online-)Zeitung gelesen. Etwas was ich sonst in meinem Leben nicht so viel gemacht habe - man könnte sogar sagen, dass ich eher in einem “Elfenbeintürmchen” saß.
Aber wenn ich jetzt mit all diesen Informationen hautnah sehe, spüre, höre und erlebe wieviel Angst, Schmerz und Hass tagtäglich, sekündlich stattfindet … immer schon stattgefunden hat, dann fängt sogar mein Herz zu schmerzen an, obwohl es doch im Laufe meines Lebens so weichgeklopft und weit geworden war. Es schmerzt, weil es sich immer noch mehr weiten muss, ob der unendlich großen Menge an unendlich großem menschlichem Leid.

Ich habe über die Foltergefängnisse in Syrien gelesen - von Menschen die dort jahrelang gefoltert wurden, und die dort als Rebellen rein kamen und als Terroristen wieder raus: (Vorsicht - wenn du auf die links unten klickst - diese Texte sind selbst ohne Bilder grauenhaft.)
https://www.stern.de/politik/ausland/syrien–assads-todesfabrik—einblick-in-unmenschliche-methoden-7463470.html

https://www.welt.de/politik/ausland/article124384941/Assads-Folterkammern-sind-die-Hoelle.html

Ich habe über die Zustände in den Flüchtlingslagern auf Lesbos gelesen - von Kindern die sich mit Zigaretten brennen und von zweijährigen, die sich die Haare ausreißen:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/kinderpsychologin-zu-lage-im-camp-moria-zweijaehrige-reissen-sich-ihre-haare-aus/25100582.html

https://www.zeit.de/kultur/2020-02/griechenland-fluechtlinge-fluechtlingslager-moria-kinder-lesbos

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/die-kinder-von-moria-fluechtlingslager-lesbos-100.html

Ich lese natürlich auch über den Corona-Virus. Aber nicht nur die Artikel sondern auch Berichte von Bloggern aus China und auch die Leser-Kommentare unter den Artikeln: Soviel Angst, soviel Hass, soviel Abgrenzung, soviel Verleugnung … soviel Leid.
Das Leid einer Mutter, die versucht ihre leukämiekranke Tochter aus der abgesperrten Stadt Wuhan in ein Krankenhaus zur Chemotherapie zu bringen.
Oder der Zorn und die Ohnmacht eines Bloggers, der über die Zustände in den Krankenhäusern berichtet hat und der jetzt nicht mehr aufzufinden ist - und dessen Mutter angstvoll nach seinem Aufenthaltsort forscht.
https://www.tagesschau.de/ausland/wuhan-journalist-verschwunden-101.html

Und das sind nur zwei kleine Einzelfälle von Hunderttausend … von Millionen:
- Eltern, die verzweifelt versuchen ihre Kinder zu ernähren und die doch an Hunger oder an Krankheiten sterben…
- Mädchen, an denen (gerade jetzt wo du das liest) eine grauenhafte Verstümmelung vorgenommen wird (https://www.frauenrechte.de)
- Menschen in Afrika, die versuchen ihr letztes Getreide vor den Heuschrecken zu schützen…
- die Menschen die gerade Angehörige oder Freunde durch den Hass eines anderen Menschen verloren haben …
- und jetzt gerade aktuell: Menschen, die mit der Hoffnung auf ein besseres Leben an die griechische Grenze gezogen sind und die jetzt - frierend und hungernd - voller Enttäuschung, Unverständnis, Angst, Zorn und Hass nicht verstehen können, dass ihnen ihr Anteil am guten Leben, an Luxus und Sicherheit  - zum Greifen nah - wieder entzogen wird …
- das Schießen und Töten von Palästina und Israel … Syrien … Libyen … Nigeria …

… und ich könnte hier noch endlos weiter schreiben … es hört nicht auf … denn das ist die wahre Seuche, die wahre Pandemie: Angst und Hass …

“Ich habe meine Lehrzeit
hinter mir
Ich lernte hören und sehen:
Fast alle Menschen taten
fast allen Menschen
fast alles …

Und fast alle Menschen
denen fast alles angetan wurde
sagten dann
mit fast versagender Stimme:
“Der Tag wird kommen

Der Tag an dem wir fast allen
fast alles antun werden
was sie uns angetan haben”
Ich hörte sie das selbst sagen
fast wörtlich
…”
Erich Fried (aus Gegengift, 49 Gedichte und ein Zyklus. Taschenbuch – 1974)

Wer von uns, die wir hier in Sicherheit leben, kann dieses Leid aushalten ohne es einfach auszublenden?

Wenn ich mir die Kommentare unter den meisten Artikeln durchlese, sehe ich vielleicht 1% (und das ist wahrscheinlich schon zu hoch gegriffen) Empathie! Die anderen sind alle blind vor “Schuldsuchen und geben”, blind vor Angst!

Ich kann natürlich verstehen, dass Menschen Angst haben sich mit einem unbekannten und potentiell tödlichen Virus anzustecken (und ich habe auch nichts gegen Händewaschen und in die Armbeuge niesen ;-)).
Ich kann auch verstehen, dass Menschen bei den Bildern in den Medien von “zornigen jungen Männern die ‘zu uns hinein’ wollen” sofort an “Terror, Vergewaltigung und “mir wird was weg genommen” denken.
Doch darum geht es nicht wirklich .

Es geht um unser aller Angst etwas “Fremdes” in uns hineinzulassen.

Das ist auch der wahre Grund für jeden Rechtsextremismus: Etwas Fremdes will mich verändern, meinen Körper, mein “Ich … unser “Volk”, unser “Vaterland”.

Voller Angst sind viele Menschen jetzt dabei, nach Grenzschutz und Abschottung zu rufen: Abschottung vor den Migranten und vor dem Virus - und am besten: Abschottung vor den “virenverseuchten Asylanten”. (Auch wenn es dich schockiert, aber das ist der O-Ton vieler Kommentare wo es um Ansteckung und Asylanten geht).
Denn plötzlich ist die Bedrohung nicht mehr weit weg in China oder Syrien oder Afrika (In Afrika stirbt alle 30 Sekunden ein Kind an Malaria!), sondern in unserem Urlaubsland Italien, in Deutschland und vielleicht sogar in unserer Nachbarschaft.

Und doch ist das gerade genau das, was das Leben gerade von uns verlangt:
“Etwas das nicht ich bin” in mich hinein zu lassen,
mich mit ihm auszusöhnen, mich mit ihm zu vereinen.

Vielleicht nicht unbedingt mit dem Virus, aber mit dem Leid der Menschen die voller Angst sind, dass sie selbst oder ihr Kind, ihr Opa oder Ehemann an der Krankheit sterben wird.

Wenn du dich abgrenzt von dem Leid, von dem Fremden, Dunklen, Bösen,
dann machst du es im Grunde genauso wie der,
der aus Hass und Angst, alles tötet was ihm Angst macht.

Du benutzt zwar keine Waffe,
aber genau mit dieser Abgrenzung beginnt der Hass.
Denn je mehr Angst mir etwas macht,
desto mehr beginne ich es zu hassen:
“DAS WAS NICHT ICH BIN”

Erst wenn du all das in dich hinein läßt,
- all das selbst BIST -
was du ablehnst, fürchtest oder hasst,
dann bist du auch der, der liebt.

Der, der liebt, bist du,
wenn du wie Jesus bist:
” mitten unter ihnen”

Nika Kölbl

Spürst du die Angst und den Schmerz der Millionen Menschen in China, Syrien, Afrika, auf Lesbos … oder all den anderen Orten auf der Welt wo gerade in diesem Augenblick unendliches Leid geschieht?
KANNST DU DICH DAVON “ANSTECKEN” LASSEN?

Können wir unsere Herzen so weit machen, dass wir aufhören können all dieses Leid aus unserem Bewusstsein auszublenden?
Kannst du das Entsetzen und den Schmerz der Menschen mitfühlen, die gerade (in dem Augenblick in dem du das liest) in irgendwelchen Kellern gefoltert werden … und genauso den abgrundtiefen Hass und die entsetzliche Kälte der Menschen, die foltern, vergewaltigen und töten.

Lass doch jetzt - nur für ein paar Sekunden - das Leid das gerade auf der Welt geschieht, in dein Herz. Und weil es für den Anfang leichter ist, das Leid zu portionieren bzw. zu personalisieren, stell dir eine einzelne Person vor: Die Panik eines Kindes, das gerade in einem zerbombten Haus stirbt … das Entsetzen einer Frau, die gerade vergewaltigt wird … den inneren Tod eines Mannes, der hasserfüllt auf Männer, Frauen und Kinder schießt (denn sein Leid verursacht weiteres Leid)  
… … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … …

Wenn dir jetzt nicht die Tränen in die Augen gekommen sind, hast du wahrscheinlich versucht, dein Herz verschlossen zu halten. Denn wir wollen dieses Grauen nicht spüren und schneiden uns deshalb von “fremden” Leid ab - obwohl es doch unser aller Leid ist.

Können wir, statt auf der materiellen Ebene Angst vor Ansteckung zu haben, uns öffnen für eine “empathische und emotionale” Ansteckung?
Kannst du dieses Leid in dein Herz lassen - ohne im “mit-leiden” zu ertrinken, oder dich im Zorn auf den Verursacher dieser Leiden zu verlieren? Kannst du “mitfühlen”?

MITGEFÜHL heißt: stell dir vor, dass du hinter oder neben diesem Menschen stehst, und dass du nicht nur das fühlst, was er/sie fühlt sondern auch dein Herz und die Verbundenheit eurer Seelen. Du kannst mit ihm weinen, aber du kannst nicht sein Leben retten, du kannst den Vergewaltiger nicht von ihr wegreißen und du kannst dem Folterknecht nicht seine Peitsche aus der Hand nehmen. Aber du kannst dem Menschen im Leid das geben, was dir selbst in so einer Situation helfen würde: Ein Mensch der mit dir fühlt und bei dir ist und der dich erinnert …
“Wir können nie tiefer fallen, als in Gottes Hand” … oder
“Gate, gate, paragate, parasamgate bodhiswaha” … oder
“Ram naam” … oder
“So nimm denn meine Hände und führe mich, bis an mein selig Ende und ewiglich … “
Du bist nicht persönlich bei dem Menschen - aber du begleitest ihn in dem großen Herzen in dem wir alle geborgen sind:

“Love everyone, feed everyone, and always remember GOD”
Neem Karoli Baba

Lieben immer
unterstützen, helfen, nähren wo es möglich ist***
Und immer im Bewusstsein, dass wir alle EINS sind.
 
*** Natürlich kannst du auch materiell/persönlich helfen: eine Bürgschaft für Migranten (https://www.neustartimteam.de/), für den gebrechlichen Nachbarn einkaufen oder dich in einer für dich wichtigen Hilfe-Organisation engagieren. Beides kann sich gut ergänzen.

Mögen wir alle Liebe einatmen und Heilung ausatmen.
Möge Heilung geschehn.

syntheseislove - 14:20:23 @ Liebe | 4 Kommentare

  1. Aijana

    25.02.2020

    Möge Heilung geschehn, Danke für diese aufrüttelnden, liebevollen und heilenden Worten.

  2. Robert

    25.02.2020

    …und wenn der „große Schmerz“, unser Herz zu zerreißen droht, dann bietet sicher jedem von uns der Alltag Gelegenheiten, „kleine Schmerzen“ zu erkennen und darauf zu reagieren, indem „er“ bemerkt und anerkannt wird, unsere Herzen bewegt und unser Handeln bestimmt…

  3. Claudia

    25.02.2020

    Danke für diesen Blog Beitrag. Er ist wie ein Weckruf. Schmerz und Leid ganz nah an mich heranzulassen und ihn wirklich zu spüren und mit all den Menschen, die unter den furchtbarsten Bedingungen versuchen zu überleben, mitzuweinen.
    Möge mein Herz auch so groß und weich werden, damit die Welt mich wieder berühren kann, damit ich leben und lieben kann.
    Möge Heilung geschehen

  4. Richard

    01.03.2020

    … danke dir liebe Nika für diesen Blog ….. habe die letzten Wochen eine heftige Zeit gehabt, jetzt merke ich dass mein Herz wieder aufgeht und ich somit frei werde. Die Tage hab ich sehr viel Angst und Schmerz gefühlt und hab mich gefragt wieso das. bzw. was soll ich da erfahren in dieser Krise. Ich hab mich früher zu Chinesen sehr wenig innerlich verbunden gefühlt. Letzte Woche in der Arbeit sah ich zwei verängstigte Chinesen vvermutlich ausgegrenzt und mein erster Impuls war Flucht wegen Ansteckung, ich sah ihre Augen…kurz darauf ging mein Herz auf und ich fühlte mich mit ihnen verbunden, genauso in Liebe wie mit meinen Liebsten. Das geht mir zur Zeit so mit ganz vielen Menschen. Ja Leid ist die bittere Medizin welches mein Herz braucht um zu heilen…..und mein Herz geht immer wieder auf und zu……

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