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17.10.2020

Alleinsein und Einsamkeit

mond hell gro kleiner.jpgDie letzten Corona-Monate war oft von Einsamkeit die Rede. Menschen vereinsamen hieß es: alte Menschen zuhause und in den Heimen, Kinder weil sie keine Freunde mehr treffen können, Singles weil sie nicht mehr auf Partys gehen dürfen, Paare weil sie keine Freunde mehr einladen dürfen …
Alle dies und die Tatsache, dass ich mir 2020 ein Sabbat-Jahr geschenkt habe, d.h. ein Jahr mit mir selbst auferlegtem “Allein-sein”, hat das Thema für mich wichtig gemacht.
IMG_0311.jpgIch wollte mein Allein-Sein allerdings zum großen Teil auf einem sonnenverbrannten Hügel auf Kreta verbringen, auf’s Meer schauen und still sein. Hat leider nicht so funktioniert: Kreta musste durch eine grüne Wiese mit Kühen ersetzt werden. (Immer noch eine bessere Aussicht als viele andere Menschen haben - ich weiß.)

Aber es ging mir bei diesem “Allein-Sein” nicht wirklich um Kreta oder Bockhorn, sondern um die Möglichkeit dem Alltag zu entkommen … all die Dinge nicht mehr zu hören, die Zuhause nach mir “rufen”: Garten … Schreibtisch … Wäsche … Telefon … Steuer … Organisation … Renovieren … Ausmisten … Klienten … SeminarPlanung …
Und nachdem diese Flucht durch Corona unmöglich wurde, musste ich lernen trotz diesem ununterbrochenen Rufen ALLEIN zu sein.

Es hat lange gedauert (viel länger als ich auf Kreta gebraucht hätte) … und es hat bedeutet, dass ich viel Zeit im Bett verbracht habe … oder auf der Sonnenliege im Garten. Es gab dunkle Zeiten in dieser Zeit. Zeiten in denen ich geflüchtet bin in andere Welten, ins “Nicht-Da-sein”.

Und es gab Zeiten, in denen alte Gefühle hochgespült wurden. Das ist oft das Erste was geschieht, wenn wir aus unserer üblichen Alltagsstruktur heraus gerissen sind, und nichts mehr haben, womit wir uns ablenken können (oder uns entscheiden, uns nicht mehr abzulenken). Denn auch wenn die Arbeit weg ist, kannst du immer noch in viele andere Ablenkungen flüchten - eine kleine Auswahl: Essen, trinken, lesen, fernsehen, Sudoku, reden, shoppen, Fenster putzen, Vogelhäuser basteln, Freunde treffen ;-)…

Was geschieht, wenn du nichts mehr davon tust?

Was geschieht mit dir, wenn du wirklich allein bist?

Nicht nur fern von Menschen, sondern auch fern von der Struktur, die sehr gut funktioniert um dich von all dem fernzuhalten, was in deinen dunklen Abgründen schlummert?

Langeweile ist das erste Gefühl, das dir zeigen kann, dass du dabei bist, dich dir selbst zu stellen. Langeweile ist ein äußerst wichtiger transformations-förderlicher Zustand. Es ist der Beginn der Wahrheit.

Und erst wenn du bereit bist dich dem Allein-Sein “auszusetzen”,
wird der Weg frei, den Schmerz der Einsamkeit zu erlösen.

Ich weiß, dass Allein-Sein nicht für alle Menschen gleich schwer oder leicht ist. Meine persönliche Struktur macht es mir einfach, mit Allein-Sein umzugehen, bzw. für mich ist viel Allein-Sein nötig ist um gesund zu bleiben. Wenn du eher ein Mensch bist, der ein menschliches Nest braucht, dann lass es langsam angehen: 24 Stunden ganz bewußtes Allein-Sein ist besser als ein erzwungenes “Retreat”.

Der Weg ist lohnend, denn wenn du “dir” nahe kommst, kommst du damit ALLEN Menschen nahe. Den Gefühlen aller Menschen. Dann spürst und weißt du, dass du die gleichen Gefühle hast wie alle Menschen. Helle und dunkle. Erwünschte und verdrängte. Und dadurch bist du nicht mehr allein … nicht mehr einsam. Du bist ein Teil der großen Menschheits-Familie.

Denn: Nicht das Alleinsein schafft Einsamkeit:
Wir fliehen das Allein-Sein - DAS macht uns einsam.

Ich war in meiner (immer noch andauernden) Zeit des Allein-seins - egal wie dunkel es auch war - niemals einsam.

Es gibt allerdings einen Grund warum wir diese Nähe zu allen Menschen lieber vermeiden, denn diese Nähe bedeutet, dass du damit auch den “weniger schönen” Gefühlen aller Menschen “nahe” kommst.

Es gab Zeiten in diesem Jahr in denen ich mich dem Leid der Menschheit ausgeliefert gefühlt habe. Zeiten, wo ich dachte, dass ich das alles nicht mehr ertragen kann: Die Angst, den Hass, die Grausamkeit, die Not, das Verhungern, den Schmerz, die Folter, die Hoffnungslosigkeit, die Verzweiflung, das Sterben, das Morden, den Krieg … den immerwährenden Krieg … das immerwährende Leid … die nie endenden Kämpfe zwischen den Menschen: Maskenträger gegen Maskengegner … Trump-Fans gegen Trump-Gegner … Impfbefürworter gegen Impfgegner … Linke gegen Rechte …Afd gegen Ausländer … Weisse gegen Schwarze … Rechtgläubige gegen Ungläubige … Israel gegen Palästina … und natürlich bei jedem Beispiel auch umgekehrt …  … … es hört einfach nie auf.

Ich weine für den Folterer in Syrien (Afghanistan, USA usw.) - der das schon lange nicht mehr tun kann und ich weine mit dem Gefolterten, spüre seinen Schmerz, seine Ohnmacht, seinen Zorn, seinen Wunsch nach Rache, sein Scheitern, sein Abstumpfen, sein Versteinern um zu überleben.

Ich weine mit der Mutter die ihr verhungerndes Kind im Arm hat.

Ich weine mit der vergewaltigten Frau in Indien und ich spüre die verhärteten Herzen, den ohnmächtigen Zorn und die entsetzliche innere Leere ihrer Vergewaltiger.

Ich weine. Ich weine. Ich weine.

Das habe ich dieses Jahr - seit vielen Jahren wieder mal - lange Wochen gemacht. Es war so, als ob ich der “Wasser-Gefühls-Hahn” all der Menschen wäre, die ihre Gefühls-Hähne zugeschraubt haben.

Das ist heilsam und wichtig um das Herz immer weiter zu öffnen, um alle Grenzen aufzuzlösen, um kein Gut und Böse mehr zu sehen, sondern nur noch Menschen in ihrer Not. Herz-Weitung nenne ich das. Und dafür gibt es nie eine Grenze: Heart as wide as the world”  nennt das Krishna Das in seinem Lied für Neem Karoli Baba.

Doch es wird das Leid des Menschen nicht erlösen, wenn es nur dabei bleibt. Denn es gibt eine Ebene des Herz-Raums, die menschliches Leid nicht nur mitfühlend begleitet, sondern transzendiert. Denn Menschen prügeln schon seit Urzeiten aufeinander ein. Das scheint ein nicht zu erlösender Teil des menschlichen Seins zu sein.

Und einer der Wurzeln für dieses “Prügeln” ist der Wunsch des Menschen, durch das “Dazu-zu-gehören” zu einer Gruppe nicht mehr allein und dadurch einsam zu sein. Und gerade dadurch schafft er Trennung.

Denn einsam fühlst du dich nicht erst dann, wenn du allein bist. Im Gegenteil: Ich glaube jeder von uns kennt das Gefühl, sich inmitten von vielen Menschen trotzdem einsam zu fühlen. Und vielleicht sogar nicht “trotzdem” sondern “deswegen”?  Nicht dazu gehören. Anders zu sein. Sich getrennt fühlen. Fremd. Kennst du das?

Ich hab mich, als ich 15jährig Hermann Hesses “Steppenwolf” gelesen habe, so sehr in meinem Gefühl der Einsamkeit verstanden gefühlt: Allein in der dunklen Stadt umher laufen und die erleuchteten Fenster zu sehen und zu wissen, da gehöre ich nicht hin, das ist nicht(s) für mich.

Viele Menschen versuchen aus diesem Schmerz heraus dann verzweifelt sich anzupassen um dazu zugehören. Wir versuchen so sehr unsere menschliche Vereinzelung zu überwinden und bilden Gruppen, zu denen wir dann gehören: “Wir haben gewonnen” beim Fussball … Wir Deutschen … Wir Veganer … Wir Friedensaktivisten … oder auch nur die verschworene Freundes-Clique in der ich mich sicher und dazu gehörig fühlen kann.

Doch mit all den Vereinigungen taucht genau das auf, was das ganze ad absurdum führt. Denn es gibt immer eine Trennung: Von den Anderen, den Fremden, den Gegnern, den Feinden. Die aber genauso wie du ihrer Gruppe angehören, weil es ihnen ein Gefühl von “Wir” gibt. Endlich nicht mehr allein.

Und auch unsere Versuche die Einsamkeit durch Umarmungen und Sex zu verhindern funktioniert nicht wirklich. Denn egal wie sehr und wie oft wir Haut an Haut pressen oder Schleimhaut an Schleimhaut reiben - sobald das Ereignis vorbei ist, müssen wir uns wieder ablenken um unsere existenzielle Einsamkeit nicht zu spüren.

Selbst der von vielen Menschen so begehrte gemeinsame Orgasmus, ist - wenn du genau hinspürst - nur ein: Jeder für sich hat ein tolles Erlebnis. Denn bei deinem Orgasmus bist du ganz auf dich und deine Empfindungen konzentriert und nicht auf den anderen, bzw. auf die Verbundenheit zwischen euch beiden.

Die “bittere” Wahrheit ist: Alle Versuche, dich nicht einsam zu fühlen führen dich noch mehr in die Trennung und die die Sucht.

Der Einsamkeit entkommst du dann,
wenn du dich in das Allein-Sein wagst.
Wenn du dich in dich hinein wagst.
Und dadurch mitten in die gesamte Menschheit.

Und einsam bist du NUR dann,
wenn du SELBST dich abgrenzt von anderen.
Wenn du dich trennst. Auch wenn du in dir selbst eine Trennung machst zwischen den guten und den “schlechten” Anteilen. Auch dann gibt es in deiner Psyche einen Krieg. Einen Kampf zwischen Gut und Böse: “Israel gegen Palästina.” Jede der beiden Seiten fühlt sich im Recht. Dein hasserfüllter Zorn gegen dein Harmoniebedürfnis. Stell dir die beiden mal auf einer Bühne vor. Was würden sie sagen? Wie würden sie streiten?

Werde ein/e MediatorIn für die beiden. Hör beide Seiten. Versteh beide Seiten. Bring ihnen Frieden, bring DIR Frieden … und damit der ganzen Welt.

Letztendlich müssen wir alle begreifen, dass unsere Trennung aus dem ALL-EINS-SEIN, unser Hineingeworfen-Sein in einen abgegrenzten menschlichen Körper niemals auf der menschlich-körperlichen Ebene zu erlösen ist.

Diese Einsamkeit ist nur auf einer Seelen-Ebene zu erlösen.

Alleinkleiner.jpgIch war als Kind sehr einsam, ich habe keine / kaum Verbundenheit zu Menschen gespürt. Und dieser Schmerz hat mich als Jugendliche dazu gebracht, nach mehr zu suchen, mehr als der “heimeligen” - und für mich oberflächlichen und gelogenen - Nähe zu Menschen … nach einer Wahrheit hinter den Menschen.

Denn für mich reicht es nicht, mich mit allen Menschen verbunden zu fühlen. Ich lebe mit der Sehnsucht immer (wieder) mein Mensch-Sein zu transzendieren: Nicht das so wichtig zu nehmen was leidet und stirbt, sondern das was Mensch-Sein erst möglich macht: der “Tropfen Gott” (Seele), der alle diese Körper bewohnt.

Der alles was lebt, bewohnt.
Das was nicht auszusprechen ist.
Das was niemals stirbt.
Das was immer ist, immer war und immer sein wird.

Zum Schluss nochmal einen kurzen Auszug aus meinem Blog “Liebe in Zeiten von Corona”

Frage eines Klienten: Wir haben grad Menschen die sterben, und sterben eben alleine, Und ich kann nichts tun…..das fällt mir sehr schwer … so viele die alleine sterben. Das ist ganz schlimm für mich, weine immer wieder … halte ich es ganz schlecht aus, wenn andere Menschen alleine sterben müssen …

Antwort Nika:
Hilf sterbenden Menschen zu erkennen und zu fühlen,
dass sie nie alleine waren und nie alleine sein werden…
sie wachen auf in das, was sie in Wahrheit sind:
Sie “werden” wieder zu ihrer Seele!
Lass sie diese Wahrheit wahrnehmen -
indem du sie selbst wahrnimmst!

Ich glaube nicht, dass alle Menschen am Ende ihres Lebens, nämlich dann wenn die Seele den Körper verlassen will und wird, unbedingt einen anderen Körper brauchen. Sie bereiten sich ja gerade darauf vor, dieses “Alleine-sein” im Körper zu verlassen und sich ganz der unendlichen Verbundenheit zu überlassen.
Ich glaube, was sie dann ganz besonders brauchen, ist, einen Menschen der Zugang zu seiner Seele hat. Einen Menschen, der ihnen dadurch die Angst nehmen kann, sich ganz dem Weg der Seele hinzugeben.
Vielleicht bestätigt gerade das traurige und “tröstende” Hand halten, sterbende Menschen in ihrer Angst, dass das, was da gerade passiert etwas “schreckliches” ist.
Der Mensch der gerade dabei ist zu sterben, braucht keinen Trost. Den brauchen in der Regel eher die “Hinterbliebenen”.
Er braucht jemanden, der versteht, dass es zwar verständlich ist, Angst, vor dem Neuen zu haben, aber der auch weiß, dass es “nur” die Angst vor dem endgültigen Kontrollverlust ist, vor dem sich dem Fluss” überlassen.
Und dazu braucht es bei den meisten Menschen wahrscheinlich keine körperliche Hand - außer bei denen, die im Leben eher Menschen waren, die mehr Berührung gebraucht haben als andere. Die brauchen das dann wahrscheinlich auch beim Sterben. Doch auch bei denen ist es nötig, beim Berühren die Augen zu schließen und dich mit dem zu verbinden, was ewig ist.

Ich weiß, dass viele Menschen (darunter auch mein Vater und meine Mutter) lieber alleine sterben. Das hat vielleicht auch was damit zu tun, dass es was sehr “intimes” ist … wie einschlafen, Orgasmus … und kacken. Da lassen sich gerade Menschen, die sich ungern “nackt” zeigen, nicht so gerne zuschauen. Und nackt sind wir beim Geboren werden und beim Sterben … ausgeliefert dem Fluss des Lebens, zu dem auch das Sterben gehört … sonst gäbe es nämlich kein Leben.

Was bleibt ist:
Never born - never died

syntheseislove - 11:14:30 | 2 Kommentare

  1. Claudia

    18.10.2020

    Liebe Nika
    Vielen Dank für deinen neuen Blog. Finde mich in vielem wieder….in dem Flüchten vor meinem Leben ….flüchten in das nicht da sein, flüchten ins arbeiten und ablenken. Und von dir zu lernen, ich flüchte, um mich nicht mir selbst zu stellen.
    So wichtig für mich zu lesen das ich mir selbst nah kommen muss, um damit allen Menschen nah zu kommen und zu erkennen das beim Lesen Angst in mir hochkommt. Ich frage mich ist es meine Angst vor Menschen, oder ist es doch die Angst vor meinem Schmerz, der hochkommt, wenn ich nicht mehr flüchte, sondern mir selbst nah komme.
    Und wieder die Frage, wem komme ich nah, wenn ich mir selbst nah komme. Ein paar Absätzen weiter schreibst du wem ich nahe komme und ich muss weinen. :”Nicht das so wichtig zu nehmen was leidet und stirbt, sondern das was Mensch-Sein erst möglich macht: der “Tropfen Gott” (Seele), der alle diese Körper bewohnt.
    Der alles was lebt, bewohnt.
    Das was nicht auszusprechen ist.
    Das was niemals stirbt.”
    Ich weine, weil mich diese tiefe Wahrheit berührt, weil es ausdrückt, was mich leben lässt, warum ich leben ,lieben und Da-Sein will. DANKE

  2. Siglinde

    19.10.2020

    Danke danke danke……das ist gerade ein wundervoller Blog für rmich . Bin ja gerade am Beginn meines Sabbatjahrs und was ich suche ist ja das alleine sein, das weglassen von Alltag und Pflichten und Ablenkungen und sehen was dann noch bleibt, und das geschieht schon die ganze Zeit das ich von einer Ablenkung zur nächsten gehe und dann wieder irgendwas tiefes altes hochkommt und dann bin ich da drin verloren ……oder lenke mich durch leiden ab, keine Ahnung. Aber ich weiß jetzt schon das es genau der Text und die Erinnerung ist die ich immer wieder brauche. Und vielleicht immer besser verstehen kann ….mit dem Herzen verstehen . Bis jetzt kommen nur Bruchteile davon an, Ich spür viel Angst beim lesen und lass es gar nicht richtig rein. Und habe doch in dieser Zeit mit Corona so viel geschenkt bekommen mit Nähe spüren und eben nicht alleine sein, und verbunden . Mit Menschen, und mit Gott. Und da gibt es noch so viel mehr, das ahne ich und habe soviel Angst, spür es als Angst vor mir. Und weiß da gehts weiter……..nochmal danke. Siglinde

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